Pronator-teres-Syndrom / Nervus interosseus-anterior-Syndrom

Es tritt selten auf und ist unter Neurologen umstritten. Daher gibt es auch keine klare Terminologie. Betroffen ist normalerweise ein kleiner Ast des Nervus medianus, der sich aber nur auf den Unterarm beschränkt und in der Tiefe verläuft. Deshalb führt seine Kompression auch nicht zu Sensibilitätsstörungen an der Oberfläche. Die Kompression des Nervs liegt meist am Unterarm in der Nähe des Ellenbogens bei seinem Verlauf durch einen bestimmten Muskel namens Pronator teres. 

Im Vordergrund steht ein diffuser und tiefer Schmerz an dem handflächenseitigen Unterarm oder der Ellenbeuge. Wird eine ungewohnte intensive Tätigkeit die den Unterarm vor allem drehend belastet, als ob man Schrauben herausdreht, ausgeübt, tritt die Symptomatik meist akut auf. Auslöser kann auch z.B. eine Kletteraktion sein. Werden im beruflichen Umfeld oft drehende Bewegungen ausgeführt, wie z.B. beim Dekorieren von Weihnachtsbäumen, stellt sich die Problematik eher schleichend ein.

Durch die akute oder anhaltende Überlastung treten Verspannungen in der Unterarmmuskulatur auf, welche den Nervenast komprimieren. Manchmal treten dadurch nicht nur Schmerzen auf, sondern wird auch die Kraft im Endglied des Daumens, des Zeigefingers und ggf. des Mittelfingers beeinträchtigt.

Diagnose

Differentialdiagnostisch muß an eine Bandscheibenproblematik der Halswirbelsäule gedacht werden. Dies verursacht aber eine andere Problematik, hat unterschiedliche Auslöser und läßt sich durch Sensibilitäts-, Kraft-, Neurodynamik- sowie Nervenkompressionstests und durch das Abtasten der Muskeln und Nerven meist gut differenzieren. Sehr selten kann eine Irritation des N. medianus oberhalb vom Ellenbogengelenk vorliegen, welche nur diesen speziellen Ast betrifft.

Bei Unsicherheit kann ein Neurologe mithilfe elektrischer Messungen, Ultraschalluntersuchungen, MRT oder anderer Verfahren, Diagnosen bestätigen oder verwerfen.

Therapie in der Osteopathie

Meist steht vorerst das Lösen der Verspannungen im gesamten betroffenen Arm, dem Schultergürtel und eventuell des Halses im Vordergrund. Anschließend können gezielt betroffene Areale, in diesem Fall in der Nähe des Ellenbogens, therapiert werden, um den Raum für den Nerv wieder zu öffnen. 

Zudem lassen sich Nerven ertasten und geübte Therapeuten spüren, welche Behandlung sie benötigen, um wieder in die Balance zu finden. Nerven lassen sich außerdem durch ein „Stretching“, Neurodynamik genannt befreien. Kraft und Koordination können nach der Dekomprimierung des Nerven wieder optimiert werden.

Osteopathen schauen natürlich immer ganzheitlich auf ihre Patienten. Somit kümmern sie sich um weitere ursächliche Faktoren. Diese finden sich oft in Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen.

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